Die Welt hat ein weiteres Problem:
Der Müll, der durch Kunststoffverpackungen entsteht, ist fast nicht zu bändigen. In Deutschland werden jährlich rund 12 Millionen Tonnen Plastik verbraucht. Jedes Jahr werden ca. 57,5 Millionen Tonnen Verpackungen aus Kunststoff in der Europäischen Union produziert. Weltweit eine gigantische Menge ..
Die UNO spricht von weltweit jährlich rund 6 Millionen Tonnen Kunststoffmüll die über Flüsse in die Ozeane gelangen. In Deutschland ist das an den Küstengebieten nicht so gut zu erkennen, da wir die Strände relativ "sauber" halten (Stichwort: Tourismus, Kurtaxe).
Viele Plastikgegenstände verschmutzen inzwischen weltweit die Meere und die Strände:
Fotoquelle: pnp.de (Passauer Neue Presse)
Südöstlich von Hawaii hat sich in der im Uhrzeigersinn drehenden Meeresströmung des Pazifiks ein gigantischer Müllwirbel gebildet, in dessen Zentrum drei Millionen Tonnen Plastikmüll rotieren. Er wächst seit 60 Jahren unbeachtet und ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern doppelt so groß wie der US-Bundesstaat Texas. Dieses Gebiet nennt sich das North Pacific Gyre. Unter Einwirkung von Sonne, Gezeiten, Wind und Wellen wird der Plastikmüll bis zu winzigen Partikeln zerrieben.
In mehreren weiteren Wirbeln im Südpazifik, im Atlantik und im Indischen Ozean fahren ebenfalls Abfälle Karussell, wenngleich in etwas geringeren Mengen.
Über die Nahrungskette reichern sich diese Partikel auch in Fischen an, die wiederum auf unseren Tellern landen.
Wir essen somit unseren Plastikmüll!
Selbst wenn die Menschheit morgen damit aufhören würde, Plastik zu produzieren - die vielen Millionen Tonnen, die bislang in die Ozeane gelangt sind, werden noch Jahrhunderten mit den Strömungen um die Welt treiben.
Hawaii, Pazifik und Indischer Ozean vermitteln den Klang nach Distanz - aber jeder Quadratkilometer Meeresoberfläche ist laut Umweltbundesamt mittlerweile mit 13.000 Plastikmüllpartikeln belastet. Schätzungen zufolge treiben in jedem Kubikmeter Ostseewasser sogar bis zu 100.000 Mikroplastikteilchen. Von 136 Meereslebewesen-Arten sei bekannt, dass sie sich regelmäßig in Müllteilen verheddern und strangulieren. Nach Behördenangaben fressen 43 Prozent aller Wale und Delfine sowie 36 Prozent der Seevögel unabsichtlich Müll und können sich an diesem verschlucken.
Fotoquelle: 2009, Midway Atoll | © Chris Jordan, Midway
Verbraucherinnen und Verbraucher können relativ einfach zur Reduzierung von Plastikmüll beitragen. Ein Anfang ist der Verzicht auf Plastiktüten. Hiervon werden in Deutschland jährlich sechs Milliarden benutzt. Eine Alternative sind z.B. Stoffbeutel. Konsumenten sollten außerdem die Verpackungen in den Läden zurücklassen oder zu Produkten ohne Plastikverpackungen greifen. Getränke in Mehrwegverpackungen seien vorzuziehen.
Überall um uns ist Plastik: die Einkaufstüte, die Lebensmittelverpackungen, die PET-Flasche .. Muss das alles sein? Könnten wir nicht mit viel weniger Plastik im Alltag auskommen?